Dramatherapie / Psychodrama / Szenische Verfahren
Worte sind das wesentliche Handwerkszeug der therapeutischen Behandlung.
Aber Worte geben nicht immer allein Auskunft über die Seelenlage des/der Klient/in.
Sie reichen kaum in die Bereiche, die durch Sprache nicht erfasst werden können. Körperorientierte und kreative Methoden dagegen sind begleitet von motorischen Aktivitäten und mimisch/gestischem Verhalten, von Bildern und traumartigen Szenen (Imaginationen). Nicht selten ist das nichtsprachliche Verhalten für die Verständigung wichtiger als die verbalen Äußerungen, bzw. es vertieft das gesprochene Wort.
Verschiedene Methoden wie
Rollenspiele »
Rollenspiele, ursprünglich aus dem Psychodrama (Moreno) stammend, zeigen fühlbar und sichtbar, wie Situationen im Alltag durch mimisches und gestisches Verhalten sowie durch die Körpersprache reguliert werden. Das eigene Verhalten wie das des Interaktionspartners wird transparent. Verhalten kann durch das Experimentieren mit einzelnen Elementen der Situation wirkungsvoll im Sinne des Veränderungswunsches modifiziert werden.
Konflikte und Problemsituationen, aber auch Wünsche und Visionen werden in kleine Handlungsvignetten umgesetzt, durchgespielt und nachbesprochen. Im Tun werden Erfahrungen und Lösungen deutlicher als im Gespräch. Schauspielerisches Können ist nicht erforderlich.
Aufstellungen mit Hilfe von verschiedenen Materialien und Statuen Arbeit können über gestisches Verhalten und den dadurch einsetzenden Gefühlen und Bildern /Assoziationen manchmal wie auf der Bühne des Theaters szenisch darstellen, was gerade los ist oder auch los war.
Komplexe Beziehungsstrukturen, die kaum sprachlich zu erfassen sind, werden optisch sichtbar und somit einer erhellenden Analyse zugänglich gemacht.
Imaginationen/Innere Bühnen »
Die Aktive Imagination ist eine von C. G. Jung entwickelte Methode, die insbesondere auch in der Traumatherapie Verwendung findet.
Sie befähigt zu einer Auseinandersetzung mit tieferen Schichten des Unbewussten. Das „Auftauchen lassen von Bildern und Gestalten “ vor dem inneren Auge ermöglicht, mit diesen in einen handelnden Dialog zu treten. Auf solchem kreativen Weg werden neue Aspekte und Auswege aus inneren Konflikten zugänglich. Zentral ist dabei eine Haltung des“ Geschehen Lassens“, die eine Art Durchlässigkeit zwischen dem Ich-Bewusstsein und dem Unbewussten schafft. So kann sich der psychische Vorgang entfalten. Abgewehrte Aspekte der Persönlichkeit werden wieder zugänglich, die in ihnen verschlossenen Ressourcen können genutzt werden.
Der Umgang mit dem auftauchenden „Material“ geschieht im therapeutischen Gespräch. Autonome Phantasien benötigen die kritische Funktion des „Einbettens“ in den laufenden therapeutischen Prozess, so dass diese an der Realität geprüft und auf diese Weise integriert werden können.
Voice dialogue »
(vgl. Ego State Therapie und „Innere Familie“)
Der Mensch hat viele verschiedene Persönlichkeitsanteile. D.h. es gibt Energiekomplexe in unserer Psyche, die uns (oft)ein Leben lang begleiten. Sind sie nicht gut ausbalanciert, bzw. stehen in Konkurrenz oder in einem Macht und Unterlegenheitsverhältnis zueinander u.ä., so können sie zu starken inneren Konflikten führen. Der Satz von Freud „Das Ich ist nicht Herr im eigenen Haus“ bekommt hier eine erweiterte Bedeutung.
Diese Annahme einer inneren Vielfalt kann in verschiedenen Therapiesettings ergänzend eingesetzt werden. Es gibt Ansätze, mit diesen „inneren Stimmen“ in Kontakt zu kommen. Dies bringt den Vorteil mit sich, mit Widersprüchen und Ambivalenzen, starken Gefühlen und anderen Problemen in der Vorstellung umgehen zu können, was zu einer Distanzierung für den Patienten führt, zur Entlastung beiträgt und die Schwergewichte der einzelnen Persönlichkeitsanteile ausgleichen kann.
Es gibt hierzu verschiedene Ansätze, so das Konzept der Inneren Familie, die Ego-State-Therapie sowie das Modell des Voice Dialoges.
Die innere Vielfalt ist auch eine Quelle des persönlichen Reichtums und kann zur Auffindung bislang nicht wahrgenommener Ressourcen führen.
Narration/ Kunsttherapie »
Vor allem traumatische Erfahrungen benötigen Zugänge, die in sich die Möglichkeit einer heilsamen Distanzierung bieten. Das Erzählen oder Schreiben von Geschichten, die das bedrohliche Ereignis oder Situation in verkleideter Form rekapitulieren, verhelfen zu einer Position, in der geschützt am Trauma oder anderen schwerwiegenden Erlebnissen gearbeitet und verarbeitet werden kann. Auch können bildnerische Umsetzungen von Seelenzuständen Informationen aus dem Unbewussten liefern, die häufig die Lösung in symbolischer Form enthalten und zur Heilung und Persönlichkeitsentwicklung beitragen.
Kreativtherapeutische Wege wie die des Schreibens, Spielens, Malens helfen, Gefühle zu klären und Gedanken zu ordnen. Die eigene Wahrnehmungskompetenz und Erlebnisfähigkeit, sowie Sprache und Ausdruck werden wie nebenbei erweitert und herausgebildet. Sie lösen routinierte Wahrnehmung und gewohnheitsmäßiges Denken ab durch eine erhöhte Fähigkeit zur Introspektion und zur Verbalisierung innerer Zustände und zu einem erweiterten Blick auf sich und die eigene Umwelt.
ergänzen hilfreich das therapeutische Gespräch. Einige dieser Methoden werden vorrangig in der Gruppentherapie eingesetzt, sie sind aber auch in der Einzeltherapie wirkungsvoll.
INTEGRATIEVE ATEMTHERAPIE